Martinsville 2023
Martinsville die 13. Ausgabe - kein Unglück, sondern vielleicht eine der schönsten Veranstaltungen des Martinsville 500.
Eltville-Martinsthal 01. - 02. Dezember 2023
Intro:
Die 13. Auflage des „Martinsville 500“ hätte eigentlich die 15. sein sollen, aber zweimal (2020, 2021) mussten wir ja wegen Corona-Lockdown Warteschleifen fliegen.
Nachdem der „Restart“ im letzten Jahr dann von einer Krankheitswelle überschattet worden war, so dass es mit einer vergleichsweise kleinen Teilnehmerschar an den Start ging, konnten wir dieses Jahr endlich wieder ein volles Haus feiern.
Teilnehmer:
Neben den treuen Stammteilnehmern aus der ganzen Republik, die zum Teil schon seit Jahren zum Nascar-Familientreffen kommen, durften wir uns auch wieder über tolle Neuzugänge („MV500-Rookies“) freuen.
Unter anderem konnten wir mit Fabi und Frank das zweite Starter-Ehepaar der MV500-Geschichte begrüßen.
Einen neuen Miles-and-More-Rekord stellte Terry auf, der eigens aus Kanada angereist war, nachdem er das MV500 schon seit Jahren auf seiner Watchlist hatte. Auch wenn es der Osten von Kanada ist: trotzdem ganz schon weit…
Auch die gute alte Vater-Sohn-Gespann-Tradition wurde um zwei Kapitel fortgeschrieben. Titelverteidiger Tom brachte aus eigener Aufzucht Nachwuchs-Racer Max mit, der dann (Achtung Spoiler) auch für Furore sorgen sollte. Außerdem brachten sich Jürgen und Vincent irgendwie gegenseitig mit und feierten gemeinsam ihr MV500-Debüt.
Der Freitag: Training und Truck
Am Freitag stand neben dem freien Training für alle auch zum dritten Mal das optionale Truck-Sprintrennen auf dem Programm. Das hat nach verhaltenem Start inzwischen gut an Zuspruch gewonnen, so dass die Truck-Meldeliste im Vergleich zu den ersten beiden Auflagen gut gefüllt war.
Unter den 17 Truck-Startern performte Roger aus der Schweiz am besten und konnte, nachdem er schon viele Jahre dabei ist, endlich seinen ersten MV500-Titel einheimsen. Mit einer gute Runde Vorsprung verwies er Seb, der dieses Jahr ohne die väterliche Unterstützung (und Konkurrenz!) von Old Gerry auskommen musste, auf Platz zwei. Den dritten Rang konnte sich Neal sichern. Auch dahinter waren fast alle Starter in enge Battles um einen Platz nach vorne oder hinten verwickelt. Lediglich Björn musste das Rennen bereits nach wenigen Minuten beenden und konnte daher nicht in den Kampf um vordere Plätze eingreifen.
@ROGER: Gratulation zum ersten MV500-Titel „Rennen Truck“!
Den „Best of Show Truck“ sicherte sich auf Anhieb C. P. bei seiner ersten MV500-Teilnahme. Das ist das schöne am Modellbaupreis. Es nützt den anderen nichts, wenn sie die Bahn besser kennen…
@C. P.: Gratulation zum ersten MV500-Titel „BoS Truck“!
Der Samstag: NASCAR-Hauptevent
Für das NASCAR-Hauptrennen am Samstag hatten ursprünglich 31 Starter gemeldet. Vier kurzfristigen Absagen standen zwei spontane Nachnominierungen gegenüber, so dass schließlich 29 Racer leibhaftig zur Qualifikation an der Holzbahn Aufstellungen nahmen, um in drei fliegenden Runden die Startgruppenaufstellung zu ermitteln.
Die vorherige Fahrzeugabnahme war weitgehend unspektakulär verlaufen. Die wenigen Beanstandungen konnten allesamt mit flinken Fingern und Standard-Bordmitteln aus dem Slotkoffer kurzfristig behoben werden.
Peter, der die letzte Auflage verpasst, jedoch davor viermal in Folge gewonnen hatte, dominierte das Qualifying und hatte daher das Recht der Bahnwahl für die erste Session. Wie (fast) immer, sollte die schnellere Hälfte des Starterfelds auf der Holzbahn starten, die langsamere Häfte auf der Carrerabahn.
Bevor jedoch die erste Startampel aufleuchtete, gab es noch den „Best of Show NASCAR“ zu küren. Im ersten Wahlgang kamen die zwei Top-NASCARS von Seb und Björn auf die exakt gleiche Stimmenzahl, so dass die Entscheidung gewissermaßen im Elfmeterschießen fallen musste. Auch im zweiten Wahlgang ging es eng zu, aber am Ende hatte Sebs NASCAR zwei Stimmen mehr (bei drei Enthaltungen). Seb konnte somit seinen zweiten BoS-Titel für den Modellbau einfahren. Und Björn wird sicherlich (hoffentlich!) im nächsten Jahr einen neuen Versuch auf seinen fünften BoS-Titel starten.
@SEB: Gratulation zum zweiten MV500-Titel „BoS NASCAR“!
Parallel zur Qualifikation und zur BoS-Wahl nahm die Burger-Braterei unter fachkundiger Leitung von Melanie und Werner die Serienproduktion auf, so dass alle Teilnehmer und Mitwirkenden frisch gestärkt das Renngeschehen aufnehmen konnten.
Zum Hauptrennen:
In der hinteren Hälfte hatte Michael nach einem ordentlichen Ergebnis auf der Carrerabahn dann Pech in der zweiten Session und musste mit technischem Defekt das Rennen auf der Holzbahn abbrechen.
Alle MV500-Rookies schlugen sich sehr achtbar, wenn man bedenkt, dass man beim Debüt nicht nur zwei unbekannte Bahnen an einem Wochenende einüben, sondern auch noch eine Fahrzeugabstimmung finden muss, die auf beiden Bahnen funktioniert.
In der vorderen Hälfte setzte Peter in der ersten Session auf der Holzbahn die Dominanz aus der Qualifikation nahtlos fort und fuhr einen nahezu monströsen Vorsprung von 10 Runden auf Ingo (2.) und 12 Runden auf Tom (3.) ein.
Nach dem Wechsel auf die Carrerabahn erwies sich der riesenhafte Vorsprung dann als wertvolle Reserve, denn das Auto fing nach einiger Zeit an, das Fahrverhalten zu ändern und etwas Perfomance zu verlieren.
Während Ingo seinerseits Stabilitätsprobleme hatte und von der (leichten) Schwäche des Führenden nicht profitieren konnte, vermochte Tom durch die beste Leistung aller Starter auf der Carrerabahn einige Runden auf Peter aufzuholen.
Allerdings war der Vorsprung aus Session 1 dann doch zu groß, als dass Peters Gesamtsieg noch ernsthaft gefährdet gewesen wäre.
Den dritten Platz im Gesamtklassement konnte sich Seb sichern, der auf beiden Bahnen stabil die viertbeste Performance zeigte.
Mit einer absoluten Topleistung auf der Carrerabahn (2. Platz, dicht hinter seinem Vater), konnte sich Max von Platz 10 auf der Holzbahn noch auf den Gesamtplatz 4 verbessern. Das lässt für die nächsten Auflagen einiges erwarten (oder befürchten, je nach dem…).
@PETER: Gratulation zum fünften MV500-Titel „Nascar Rennen“!
@ROOKIES: Gratulation zum gelungenen MV500-Debüt!
Ausklang:
Nachdem die letzten Teilstriche aufgenommen, Rundenzahlen in Tabellen eingetragen und zweimal überprüft sowie Urkunden beschriftet und sortiert worden waren, ging wie immer zunächst der Dank der Veranstalter und Teilnehmer an die Orgahelfer, ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht möglich ist.
@Winni, Alex, Basti, Michael: Danke für die souveräne Rennleitung über alle Rennen!
@Melanie, Werner: Danke für das Catering über den ganzen Tag!
Anschließend überreichte Clubchef Matthias allen Teilnehmern ihre Urkunden sowie die traditionellen MV500-Tassen und Sticker.
Die Sieger und Platzierten erhielten natürlich mit den Urkunden auch ihre Pokale, wobei die Pokalübergabe für „BoS NASCAR“ an Seb für’s Foto symbolträchtig mit einem Reservepokal gefaked werden musste. Bei BoS handelt sich um einen Wanderpokal und der echte Kelch prunkt vermutlich derzeit noch in einer Devotionalien-Vitrine im Großraum Stuttgart. Der Preisträger aus dem letzten Jahr war dieses Mal leider nicht dabei und der Pokal daher auch nicht. Der Transfer des Original-Potts an den neuen Preisträger wird im Nachgang erfolgen.
Besonders gefreut hat uns auch, dass mit Max nach etlichen Jahren mal wieder ein Teilnehmer den für Nachwuchsfahrer vorgesehenen kleinen Sonderpreis „Junior-Tüte“ entgegennehmen konnte. Während in den ersten MV500-Jahren recht häufig ältere Kinder- und Jugendliche dabei waren, ist dies doch in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen. Wir hoffen, dass sich das wieder wendet und wir nicht irgendwann die Altersgrenze für Nachwuchsfahrer auf 45 Jahre hochsetzen müssen, um den Preis vergeben zu können…
Denn eins ist klar: Junior-Tüte und traditionellen Abschluss-Jägermeister an den gleichen Fahrer ausgeben geht gar nicht!
Der MV500-Termin für 2024 steht übrigens auch schon fest: FR/SA 13./14. Dezember.
Euer Thomas Siekmöller