LEMANS CHALLENGE 2012
LMC 2012 - Der Bericht
Le Mans Challenge 2012 die 16.Auflage
Die zum 16.Mal ausgetragene Le Mans Challenge (LMC) war etwas ganz besonderes: zum ersten Mal kamen Fahrzeuge zum Einsatz, die auch optisch sehr gut zueinander passten, da die Klasse 1 auf die Jahre 1957/58 und die Klasse 2 auf 1966/67 beschränkt wurden. In der kleinen Klasse rannten also Ferrari Testa Rossa gegen kleine Porsche RS Spider, Jaguar D oder Maseratis. Bei den großen Prototypen war das Jahr 1966 natürlich ein Klassiker: der berühmte Kampf von Enzo Ferrari"s wunderschönen P4 Sportwagen gegen den großen Ford Konzern, der sich anschickte, Ferrari zum ersten Mal in die Schranken zu weisen. Kenner wissen natürlich, dass der Commendatore kurz vorher ein Übernahmeangebot seiner Fabrik in Maranello ausgeschlagen hatte, der Konzern aus Dearborn war sauer und wollte die Schmach auf der Rennstrecke tilgen.
Das waren die historischen Rahmenbedingungen, bei den kleinen Flitzern im Massstab 1:24 war das anders. Seit einem Jahr war bekannt, dass wir die Teilnehmerzahl beschränken, jedes Auto natürlich nur einmal genannt werden darf und jeder Teilnehmer fasdt ein Jahr Zeit hatte, die Autos zu bauen. Aber scheinbar ist das bei den Slotracern so eine Geschichte: an jedem 24.Dezember ist Heiligabend, aber die Geschenke werden am 23. gekauft, oder am 24.12. vormittags
So ereilte den Veranstalter die ein oder andere Absage, teils nachvollziehbar, teils nur schwer. Aber die Jens Bande musste sich auch an die eigene Nase fassen: die Autos wurden nicht ganz fertig, die Beschlagteile schafften wir einfach nicht mehr, die Strafe folgte auf dem Fuß: logischerweise nur 15 Punkte im Concours. Dennoch: das war ein Wochenende so ganz nach dem Geschmack der Teilnehmer.
Am Freitag Abend gab es das berühmte bayerische Buffet, das im Startgeld mit enthalten war. Leckerste Speisen wurden aufgetischt und es war kaum jemand beim Basteln, geschweige denn an der Bahn. Benzingeflüster, das Herzeigen der Autos, viel Lachen, Fachsimpeln und ein paar Gläser Bier und Rotwein ließen den eigentlichen Trainingsabend gegen 1:30 Uhr ausklingen.
Samstag 8:30: die Hallen füllten sich und die meisten nutzten jetzt die Zeit, um ihre Autos auf die Bahn abzustimmen. Alle lobten den hervorragenden Grip auf der Bahn, wie immer in Martinsthal ohne Glue. Die Zeiten in der kleinen Klasse waren aufgrund der schmalen Renner mit den großen Rädern ein wenig langsamer, die schnellsten fuhren Zeiten um die 6,25 Sekunden pro Runde. Die schnellen Sportwagen der Klasse 2 konnten da schon fast DSC Zeiten erreichen: die 6,10 Sekunden/Runde wurde fast erreicht. Und alle Prototypen waren mit Licht ausgestattet, ebenfalls eine Neuerung bei der LMC 2012.
Die technische Abnahme führten wie gewohnt Uwe Drevermann und Alex Jens durch, die Concoursbewertungen teilten sich der Veranstalter, Alex F. und Dr.Evermann.
Mittagszeit: Rinderschmorbraten, Rotweinsauce und Bratkartoffeln waren schon fast eine Bestechung, alle Teilnehmer hatten einen vollen Bauch Und jetzt sollten Rennen sein? Siesta wäre einigen wohl lieber gewesen
Die Klasse 1 ging in drei Startgruppen auf die Strecke, 5x5 Minuten war die Rennzeit. Alle Oldtimer wurden vor dem Rennen auf dem einmaligen Diorama von Ronald Eidecker fotografiert, seht selbst auf den Bildern, wie echt das alles wirkt danke Ronald für diese tolle Überraschung. Die Rennen verliefen sehr diszipliniert, unser Profi-Rennleiter Winni schaltete lieber einmal mehr als zuwenig ab und alle Teilnehmer gingen rücksichtsvoll mit den eigenen und fremden Fahrzeugen um, sehr schön! Spannende Rennen waren in allen Startgruppen an der Tagesordnung. Die nagelneuen Testarossa Chassis bestanden ihre Feuertaufe mit Bravour: Platz 1, 2, 5 und 6 zeigen das Potential dieser extra für den Hasegawa Bausatz gefertigten Fahrwerke.
Nachmittag, Kaffee und Kuchen Zeit: neben den Teilnehmern waren auch etliche Gäste da, Peter Vogt, sogar Patrick Brau ("Nächstes Jahr bin ich dabei"), ein unglücklicher Leo, Dieter Illy, Frank Schüler und als größte Überraschung, mein alter Kumpel und Teampartner aus den 90er Jahren Roland Faix.
Die Klasse 2 startete dann zuerst mit dem Tagturn, 5x4 Minuten. Hier zeigten die Ferrari P4, dass sie außerordentlich schnell waren und so gewann Dieter vor Basti und Alex Fuchs mit dem ersten Ford: 1:0 für Ferrari. Und dann gab es eine Premiere: Einweihung der neuen Streckenbeleuchtung und alle Klasse 2 Autos mussten ihr Licht einschalten. Die Räume wurden abgedunkelt und es ging weitere 5x4 Minuten um die schnelle Strecke. Jetzt wollte es Alex F. mit seinem gelben MK IV wissen und gewann schließlich den Nachtturn vor Basti und Dieter. Selbst im Dunkeln wurde rücksichtsvoll gefahren und am Ende des Tages gab es keine größeren Schäden an den wertvollen Rennern.
Ach ja, einen Best of Show haben wir natürlich auch gewählt: Stefan Plass mit seinem kleinen Lotus gewann diesen Wettbewerb. Aber dieser Sieg war nur die Auszeichnung eines besonders schönen Wagens, auch die anderen Teilnehmer hatten tolle Fahrzeuge mitgebracht. Exoten wie Ronals Maserati und Matra, Klaus" CD-Peugeot oder Helmut Schmidt"s wunderschöner alter Wiesel-Maserati. Das waren nur Beispiele, denn auch die anderen Jungshatten mit ihren Scalecars dazu beigetragen, dass ein einmaliges Starterfeld zusammen gekommen ist. Apropos Jungs: ein solch gemischtes und buntes Starterfeld habe ich selten gesehen. Besonders zu erwähnen bleibt, wie harmonisch und kollegial die beiden Tage in Martinsthal verliefen, Leute die sich das erste Mal trafen, alte Bekannte wie JJ oder Dieter Hartmann, Vorzeige Schwaben wie Helmut Bechtle, Newcomer wie der Spätberufene Hartmut, Thomas oder Stefan, und die übliche Verdächtigen wie Gino, Ronald, Mister DSC Vielfahrer Ralf Braun, Klaus, Ralf Z., Helmut Schmidt und natürlich Uwe D., Alex F. und die Jens-Bande.
Ein großes Danke geht an die "beste Ehefrau von allen", die uns kulinarisch wieder einmal verwöhnte, an alle Helfer und natürlich an die Teilnehmer wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.
PS: alle Ergebnisse sind auf der Scaleracingforum Seite unter DSC nachzulesen.
Dieter Jens